Europaschule Köln











Aktuelles
Europaschule NRW
Sprachensiegel
Internationale Projekte
Europatag
AUSLANDSFAHRTEN
Internationale Praktika
Fremdsprachenlernen
Peace

Besuch der brasilianischen Austauschschüler an der ESK

 

Schüleraustausch Brasilien - Deutschland vom 29.12. 2011 bis zum 05.02.12
 
Der Besuch der brasilianischen Gastschüler des Colegio de Anchieta in Salvador-Bahia erfolgte in den Weihnachtsferien. Sie lernten erst einmal das deutsche Wohnumfeld ihrer Gasteltern und dann zum ersten Schultag nach den Weihnachtsferien die Europaschule kennen. So erkundeten die brasilianischen Schüler gemeinsam mit den deutschen Schülern die Kölner Innenstadt und besuchten das Haus der Geschichte in Bonn.
In den fünf Wochen lernten sie die Stadt Köln kennen und nahmen am Unterricht in der Europaschule teil.

 

Höhepunkt neben einigen privaten Exkursionen und Unternehmungen war die Berlinfahrt vom 25. bis 27. Januar.
Gemeinsam mit den gastgebenden Schülern hatten die brasilianischen Gäste die Möglichkeit einer parlamentarischen Sitzung im Bundestag beizuwohnen, politisches Leben live mitzuerleben, wo es in einer lebendigen Debatte gegen die Linke Partei um den aktuellen Rechtsextremismus in Deutschland ging.
Der Besuch war den Schülern unter anderem möglich aufgrund einer Einladung der Abgeordneten Kerstin Müller. Eine Mitarbeiterin stand nach der Führung durch den Reichstag verbunden mit einem Mittagessen den Schülern zur Verfügung um Fragen zu beantworten.

Die Schüler aus Salvador Bahia genossen die Zeit in Köln und konnten auf eine erlebnisreiche Zeit zurückblicken. Ähnlich wie die Schüler der Europaschule Köln, die sich im vergangenen Sommer in Salvador aufhielten und mit vielen Impressionen nach Köln zurückkehrten.
Wir verabschiedeten die brasilianischen Gastschüler gemeinsam mit den deutschen Schülern und deren Eltern am 3.2.2012.

Der Austausch war für alle Schüler eine gewinnbringende Erfahrung. Die Schüler beider Länder hatten die Möglichkeit, Erfahrungen auf kultureller und landeskundlicher Ebene zu sammeln, Barrieren abzubauen und vor allem sich persönlich in einer jeweils fremden Kultur zu bewegen, was unter anderem dadurch gewährleistet wurde, dass sie sowohl am Schulalltag der Gastländer (Brasilien - Deutschland) teilnahmen als auch am familiären Leben ihrer jeweiligen Gastschüler in Salvador bzw. in Köln.

 


Austauschprogramm mit Salvador da Bahia 2011

(c) Foto: Alessandro Loré, 2011, zu sehen in der Ausstellung: "Struktur - Natur - Kultur" - Fotoarbeiten Jahrgang 12, im Verwaltungsbereich der Europaschule Köln

 

Zum Austauschprogramm zwischen dem Colegio Anchieta in Salvador da Bahia- Brasilien und der Europaschule Köln vom 10.07.2011 bis zum 29.08.2011 


Salvador da Bahia, Brasiliens Hauptstadt aus der portugiesischen Kolonialzeit, ist nicht nur im berühmten Karneval eine Reise wert, sondern auch das ganze Jahr ein beliebtes Reiseziel.
70% der Einwohner sind dunkelhäutig, deshalb wird die Stadt auch als das „schwarze Herz“ Brasiliens bezeichnet. Sie erscheint vielen Menschen wie ein Stück „Paradies“ - schöne, lebenslustige Menschen, eine bunte Altstadt mit verlockenden kulinarischen Genüssen und afrobrasilianischen Trommelnklängen etc..
Zwei Drittel der Einwohner sind Nachfahren der schwarzen Sklaven aus Afrika. Schwarz, Mulattisch oder „Moreno“ (dunkelhäutig) wie auch immer man die Bevölkerung bezeichnet, die bis heute das städtische Leben prägen. Dies bemerkt ein Jeder an den Speisen, der Religion und v.a. an der Musik - an allen Ecken begegnet einem die einzigartige afrobrasilianische Kultur. Aus Salvador da Bahia stammt auch die inzwischen weltbekannte Musikgruppe „Olodum" mit ihren Trommeln.

Auch wir, SchülerInnen und Schüler der Europaschule Köln haben diese afrobasilianische Mentalität der Menschen, das Herz Brasiliens kennengelernt. Neben den vielen tollen Sehenswürdigkeiten und kulturellen Angeboten galt natürlich unser Hauptaugenmerk der brasilianischen Schule, dem Colegio Anchieta, unserer Gastfamilie und unseren Austauschschülern. Die Schule liegt in unmittelbarer Nähe zum Strand. Aus der Bibliothek heraus kann man direkt aufs Meer schauen. Überall stehen Wachposten und Pförtner. Alle Angestellten und auch die Lehrer tragen Uniform so auch die Schüler. Auch wir erhielten zu Beginn des Austausches ein Schul-Shirt. Lange Hosen durften wir tragen aber kurze Röcke waren verboten. Das alles ist halb so schlimm, aber in die Schule gehen, in unseren Ferien, das ist schon verdammt anstrengend. Na, ja wir sind Botschafter der Europaschule und so gingen wir mit gutem Beispiel voran.
Allerdings beginnt die Schule um 7:00 Uhr morgens, endet zu Mittag um 12:30 Uhr und der Nachmittagsunterricht beginnt um 15:00 Uhr bis einschließlich 19:00 Uhr. Das waren anstrengende Tage, aber auch schöne Tage, da wir viele nette brasilianische Schüler kennengelernt haben. Heute sind es zum größten Teil unsere Freunde.

Unsere Freude galt den Wochenenden, denn dann hieß es mit den Eltern oder der Schule die Stadt Salvador und ihre Umgebung erkunden. Viele Strandaufenthalte ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Von den sieben Wochen in einem uns fremden Land war am Ende unserer Reise von der Fremdheit der Menschen und den Gegebenheiten nichts mehr zu spüren. Fest steht, dass wir uns auf den Gegenbesuch unserer brasilianischen Freunde im Dezember freuen, und dass wir schon jetzt unsere Rückkehr zur Fußballweltmeisterschaft 2014 planen.


 

 

 

Sozialpraktikum in Sao Paulo – in einer Kinder-und Jugendhilfeeinrichtung – Santa Fe“

São Paulo ist der größte industrielle Ballungsraum in Lateinamerika. In der Metropolenregion leben ca. 19,3 Millionen Einwohner.

Die Wohnung meiner Gastfamilie liegt in Morumbi, einem Stadtteil, wo es überwiegend teure Wohnungen bzw. Häuser gibt. Aber Sao Paulo hat verschiedene Teile. Einmal dieser extrem reiche Teil, dann den Teil wo man nur Hochhäuser sieht, egal wo man hin guckt und dann gibt es noch die Favelas¹, der Ort, wo die Armen leben. Dort, wo die Menschen in unverputzten-, Wellblech- oder aus Müll zusammen gepappten Ein-Zimmer-Häusern leben. Dort, wo es einer der schlimmsten Lebensverhältnisse gibt, die ich mir vorstellen kann. Es werden Kinder misshandelt und Mädchen und Frauen vergewaltigt. Doch ein paar dieser Opfer haben die Chance wieder ein einigermaßen geregeltes Leben zu führen, indem sie in einem Sozialprojekt wie Santa Fé aufgenommen werden.

Durch diese Armut hat Sao Paulo auch eine hohe Kriminalität. Deswegen bin ich auch nur, wenn es hoch kommt, drei mal in Sao Paulo zu Fuß auf der Straße gegangen. Ansonsten wurde ich mit einem der 4 gepanzerten Autos meiner Gastfamilie chauffiert. Selbst zum Supermarkt, der 100m von der Wohnanlage entfernt ist, sind wir immer mit dem Auto gefahren. In Sao Paulo war ich auch auf dem höchsten Gebäude (Terraço Itália) gewesen. Von dort aus hat man bei Nacht einen wunderschönen Ausblick über Sao Paulo. Ansonsten habe ich den üblichen Alltag einer Familie aus Sao Paulo kennen gelernt.

Das Straßenkinderprojekt Santa Fe in Sao Paulo

Santa Fe liegt in Santa Mariana und ist eine Straßenkinderorganisation. Gegründet wurde dieses Straßenkinderprojekt von Marcia Diaz, der heutigen Präsidentin der Organisation. Ihre Aufgabe besteht in der Regel darin, sich um die Administration, Organisation und Finanzierung des Projektes zu kümmern.
In zwei verschiedenen Häusern, einem Mutter-Kind-Haus und einem gemischtgeschlechtlichem Haus werden Kinder und Jugendliche von Sozialarbeitern betreut, die kein Zuhause mehr haben.

Unsere Aufgabe bestand darin, nicht nur alle Anwesenden kennenzulernen, sondern uns v.a. um die Kinder und Jugendlichen zu kümmern. So absolvierten wir ein Sozialpraktikum vom 11.07. bis zum 12.08.2011 in dieser Organisation.
Unsere täglichen Aufgaben bestanden darin, mit den Jüngeren zur Schule zur gehen, diese zum Arzt zu begleiten und mit ihnen zu spielen. Selten konnten wir an Sitzungen der Sozialarbeiter teilnehmen. Auch während der Mittagszeit konnten wir den Köchinnen nicht tatkräftig zur Seite stehen, sondern beschäftigten uns mit den Kindern und Jugendlichen.

Für die brasilianischen Kinder und Jugendlichen war unsere Gegenwart ein echtes Highlight. Noch nie zu vor hatten sie Menschen aus einem anderen Land kennengelernt, noch dazu Menschen wie wir, die von ganz weit weg kamen und sogar mit dem Flugzeug anreisten, nur um mit Ihnen den Tag zu verbringen.

Insgesamt war es eine sehr beeindruckende Zeit, die uns in vielerlei Hinsicht sehr beschäftigte. Auf der einen Seite verblasste auch bei uns, die traurige Lebenswelt, der vielen elternlosen Kinder und Jugendlichen, nicht emotionslos und auf der anderen Seite erfreute uns die gute Unterbringungsmöglichkeit und Lebenschance der vielen Kinder und Jugendlichen in Santa Fe.

 

 

Brasilien