Zeitzeugin und Buchautorin Faye Cukier spricht zu Oberstufenschülern der Europaschule Köln
Faye Cukier, die vor den Nationalsozialisten von Köln nach Antwerpen flüchtete, berichtete über ihre Erlebnisse während des Exils in Belgien. Für die anwesenden Schülerinnen und Schüler war es beeindruckend, eine Frau, die auch heute noch keinen Hass gegenüber Deutschen verspürt, kennen zu lernen.
Faye Cukier konnte den Schülerinnen und Schülern mit Charme und kölschem Akzent erfrischend und begeisternd aus ihrem Leben erzählen, wobei sie gleichzeitig aus ihrem Buch “Fleeing the Swastika”, das über ihr Leben im Exil und außergewöhnliches Überleben in Belgien berichtet, las.
Frau Cukier erblickte in Köln-Mülheim das Licht der Welt. Ihre Kindheit war bis zur Machtergreifung Hitlers unbeschwert. Danach begann für sie, wie für so viele, eine Zeit der Ausgrenzung und Diskriminierung, bis die Familie schließlich entschied, Köln und Deutschland zu verlassen. Doch der Weg aus Europa gestaltete sich schwierig. So konnte die Familie zunächst nur bei Verwandten in Belgien Unterschlupf finden, was sich als Glück im Unglück herausstellte.
Ein Hauch von damals auch möglichen Glamours liegen in der Stimme Faye Cukiers, wenn sie von ihren Tätigkeiten als Englisch Lehrerin, Diamantenkurierin und Bauchtanzlehrerin erzählt. Sie genoss ihren kosmopolitischen Lebenswandel sowohl in Europa wie auch in ihrer neuen Heimat, den Vereinigten Staaten, und doch kehrte sie Ende der 60er Jahre nach Köln zurück .
Heute jettet sie zwischen den Kontinenten und lebt sowohl in der neuen wie in der alten Heimat.
Die Begegnung war ein weitere Erfahrung in der Reihe der Veranstaltungen „Zeitzeugen an der Europaschule Köln“, die die Schule seit Jahren durchführt.
U. Gausling