Kulturabend

Hereinspaziert...

Die 2. Edition steht in den Startlöchern: Gesang, Slam Poetry, Theaterkunst und einer Fotoausstellung – alles unter dem gemeinsamen Rahmenthema „Zwischen Traum und Wirklichkeit“. Save the date!

Eintritt: 3 Euro / Karten können über Frau Wolberg vorbestellt, oder an der Abendkasse erworben werden.
esk.wolberg@schulen-koeln.de
Freier Eintritt für Kinder bis 10 Jahre


"W" - Literaturkurs mit Heimspiel und Gastauftritt im Depot 2

"W" - Heimspiel und Gastauftritt im Depot 2

Unsere Inszenierung „W“, die wir sowohl im heimischen Theaterkeller als auch im Schauspiel Köln aufführten, zeigte, wie sich Büchners offener, fragmentarischer „Woyzeck“ in eine moderne Arbeitswelt übersetzen lässt, ohne seinen Kern zu verlieren.

Unsere Fassung verlegt Büchners Handlung in eine Textilfabrik der 1920er-Jahre. Woyzeck arbeitet dort als einfacher Arbeiter in der Knopfsortierung und nimmt zusätzlich an medizinischen Experimenten teil, um seine Familie finanziell über Wasser zu halten. Die Belastung durch Arbeit, Laborversuche und soziale Ausgrenzung führt zu zunehmender Erschöpfung und Verwirrung. Marie, seine Partnerin, fühlt sich von ihm entfremdet und gerät in eine Beziehung zum Abteilungsleiter, der ihr materielle Zuwendung und Aufmerksamkeit entgegenbringt. Woyzeck wird trauriger Zeuge dieser Annäherung und verliert zusätzlich immer stärker die Kontrolle über seine eigene Wahrnehmung.

Unsere adaptierte und neu gedachte Fassung nutzt dabei zahlreiche eigene Elemente, die das Original erweitern. Der Prolog mit Intendant und Regisseurin schafft eine metatheatrale Rahmung, die Büchners offene Form spiegelt und das Publikum direkt ins Theatergeschehen hineinzieht. Die Albtraumsequenz mit den Stimmen, die Woyzeck zusetzen, bildet Woyzecks inneren Zerfall deutlich ab und macht seine zunehmende Orientierungslosigkeit besser nachvollziehbar. Der Einsatz von Farbe und Video spiegeln Woyzecks Entgleiten in ein innerliches Trümmerfeld – Stück für Stück, immer schneller und schneller.

Am Ende eines schweißtreibenden Halbjahres im Literaturkurs bleiben uns nun die Erinnerungen an zwei vollständige Vorstellungen innerhalb einer Woche – ein Kraftakt, der sich gelohnt hat.

Wir bedanken uns bei Herrn Lechner, Nina Mackenthun und dem Schauspiel Köln für die tollen Eindrücke im Depot 2. Wir sind jedoch auch auf unser Heimspiel stolz, zu dem – trotz heißer Temperaturen – so viele liebe Menschen gekommen sind. Vielen Dank.

Literaturkurs der Q1 (24/25)