Interview mit Herrn Gorzel

Kurz nach seiner Ankunft stellten Fridolin und Levan aus der Schüler:innenredaktion unserem neuen stellvertretenden Schulleiter einige Fragen. Lesen Sie hier das kleine Interview der Schüler:

SR: Herzlich Willkommen an der Europaschule in Köln. Was hat Sie dazu bewegt, genau hier, an der ESK stellvertretender Schulleiter zu werden?

Die ESK ist eine große Gesamtschule mit einem fantastischen Profil. Ich schätze sehr, dass das gesamte Kollegium aktiv die Interessen der Schülerinnen und Schüler weckt und fördert, sie engagiert für ihr Leben vorbereitet und stärkt. Und dies in vielen unterschiedlichen Fächern und Sprachen… immer mit dem Ziel, dass unsere Schülerinnen und Schüler für die Zukunft gewappnet sind.

SR: Wo waren Sie tätig, bevor Sie zu uns gekommen sind. Was werden Sie von Ihrer vorherigen Tätigkeitsstelle/Schule in den ersten Tagen, Wochen und Monaten hier in besonders guter Erinnerung behalten?

Ich war vorher an der Montanus Realschule in Leverkusen als stellvertretender Schulleiter tätig: eine Schule mit circa 800 Schülerinnen und Schülern und um die 50 Kolleginnen und Kollegen. Diese Größe hat dazu geführt, dass ich nach 10 Jahren quasi alle Schülerinnen und Schüler kannte, aber auch viele Eltern. Das habe ich als sehr vorteilhaft empfunden, weil ich schnell einen Überblick hatte und z.B. in schwierigen Situationen mein Wissen und meine Kenntnisse zu den Kindern und Jugendlichen und den Zusammenhängen positiv einfließen lassen konnte.

SR: Was begeistert Sie an unserer Stadt besonders?

Die Vielfalt. Köln ist eine sehr große und geschichtsträchtige Stadt und in dieser Historie ist gut zu erkennen, dass viele Wechsel stattgefunden, und es vielschichtige Einflüsse gegeben hat… Die Stadt lebt von ihrer Vielfalt und Offenheit und das sieht und erlebt man täglich.

SR: Um welche Aufgabenfelder kümmert sich ein stellvertretender Schulleiter vor allem?

Zentral sind Dinge, die mit der Organisation zu tun haben, sprich Stundenplanerstellung, aber eben auch der Blick auf die Vertretungs – und Veranstaltungsplanung. An der Europaschule finden viele Aktionen statt, Auslandfahrten, Austauschprogramme, Projekte, usw. Das muss kommuniziert und einsortiert werden. Darüber hinaus ist die Arbeit innerhalb der Schulleitung sehr wichtig. Ich bin in ein tolles Team gekommen, das sich regelmäßig trifft und alle wichtigen Anliegen der Schule bespricht. Da fallen ganz nebenbei viele Aufgaben an.

SR: Welche Fächer haben Sie studiert und welche Komponenten waren dabei besonders interessant für Sie?

Das sind die Fächer Sport und Physik. Interessant ist schon die Verschiedenartigkeit in der Fächerkombination: Das Fach Sport mit aller Körperlichkeit und der hohen sozialen Komponente und dann das Fach Physik, das Einblick in die Naturwissenschaften gibt. Ich bin nach wie vor von dem phänomenologischen Aspekt der NW-Fächer begeistert und kann dann diese Begeisterung, hoffentlich, an die Schülerinnen und Schüler weitergeben. Ich könnte nicht sagen, welches Fach ich lieber unterrichte.

SR: Sport?! Köln ist ja eine sportbegeisterte Stadt – welche Rolle spielt Sport in Ihrem Leben abseits des Sportstudiums bzw. der Tätigkeit als Sportlehrer?

Ich habe lange Jahre Handball gespielt. Ich war selbst aktiv im mittleren Leistungsbereich, aber auch als Trainer, wenn Bedarf war, und habe die Vereine, in denen ich gespielt habe, immer auch ehrenamtlich unterstützt, z.B. im Vorstand oder im Förderverein, wo ich zur Zeit auch immer noch tätig bin.

SR: Wenn Sie am Wochenende Zeit finden, welchen Hobbies gehen Sie nach?

Der sportliche Ausgleich steht hier hoch im Kurs, Radfahren, Wandern, Rückentraining (ist leider notwendig). Handball kann ich nicht mehr spielen. Außerdem verbringe ich sehr gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden – gerne auch beim gemeinsamen Kochen. Bei schönem Wetter, so wie jetzt, sitze ich auch sehr gerne im Garten bei einer Tasse Kaffee und überlege mir, welche Projekte für den Winter anstehen könnten. Man beachte den rheinischen Imperativ, ob sie realisiert werden, ist zweitrangig.

SR: Wie sollte sich Schule Ihrer Ansicht nach in Zukunft verändern, damit die Gesellschaft mit dem deutschen Schulsystem wieder zufriedener ist?

Das ist ein sehr komplexes Thema und ich vergesse bestimmt ganz viele andere wichtige Punkte – zunächst einmal müsste man m.E. in der Lehrer*innenausbildung beginnen. Hier sollte der Umfang bzw. die Anzahl der Student*innen erweitert werden, damit genug neue Kolleginnen und Kollegen ausgebildet werden, die für das Schulsystem auch zur Verfügung stehen könnten. Zusätzlich ist Wertschätzung nicht nur den Lehrer*innen gegenüber, sondern dem Schulsystem insgesamt, ein wichtiger Punkt. Wertschätzung geschieht dabei eben nicht nur, indem punktuell Geld ausgeschüttet wird, kurzfristig neues Personal hopplahopp eingestellt wird oder einzelne Rechner gekauft werden, sondern z.B. die Gebäude deutlich früher in Stand gesetzt werden und das dann aber auf einem technisch aktuellen Stand mit dem entsprechenden Support. Dafür ist eine langfristige Schulentwicklungsplanung wichtig. Wir brauchen Raum und Ressourcen, um es auf einen Nenner zu bringen, der Faktor Geld spielt eine wesentliche Rolle. Es muss hier in die Zukunft investiert werden.

SR: Vielen Dank für Ihre Zeit Herr Gorzel.

Michael Gorzel ist seit Anfang April 2023 neuer stellvertretender Schulleiter der Europaschule Köln.