Erasmus Lehrer:innenworkshop in Valencia

Zur Vorbereitung des nächsten Schülerworkshops im Rahmen des Erasmus Projektes „We need our nature – our nature needs us“ haben sich alle Lehrer:innen der fünf beteiligten Schulen vom 18.-25.11. im spanischen Valencia getroffen.

In Valencia liegt der Fokus besonders auf den Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser. Wasser – gefühlt immer verfügbar und doch besonders kostbar, wie uns gerade der Klimawandel in diesem Sommer deutlich machte, ist vor allem an der Mittelmeerküste von Spanien ein besonders wertvolles, aber gefährdetes Gut.

Unter diesem Aspekt haben die Lehrer:innen der Europaschule Köln zusammen mit ihren Kolleg*innen aus Alaquas (Valencia – Spanien), Parainen (Finnland), Warschau (Polen) und Herzogenrath (Deutschland) verschiedene Vorträge, Workshops und Exkursionen durchgeführt. Hierbei wurde z. T. ausprobiert, was unsere Schüler:innen im Februar erarbeiten sollen und zum anderen unser Wissen rund um das Thema Wasser erweitert.

Thematisch ging es zum einen darum, welche Auswirkungen Aquakulturen auf marine Ökosystme haben, es wurde erörtert ob dies eine nachhaltige Alternative darstellt und wie weit hier die universitäre Forschung in Valencia ist, Alternativen zum bestehenden Konzept von Aquakulturen zu entwickeln. Zum anderen wurde der mit seiner Pflanzen- und Tiervielfalt ausgestattete Naturpark l‘Albufera im Rahmen einer Exkursion besichtigt. Die große Lagune dort, ist durch den umliegenden Reisanbau von zunehmender Eutrophierung betroffen. In einem besonders geschützten Gebiet innerhalb des Naturparks wird mithilfe von Wasserpflanzen das Wasser wieder gereinigt und den Landwirten verbessernde Praktiken nähergebracht.

Des Weiteren wurden am Fluss Turia Gewässeruntersuchungen durchgeführt, wobei wir feststellen konnten, dass die Gewässergüte mäßig gut ist und der Fluss durch Abwasser und Müll belastet ist. Weitere Folgen von mangelnder Müllentsorgung konnten wir im Rehabilitationszentrum für Schildkröten im Ozeaneum von Valencia betrachten. Die dort geretteten Schildkröten sind entweder der Fischerei oder Plastikmüll im Meer zum Opfer geworden, was noch einmal deutlich gezeigt hat, welche Auswirkungen wir auf Ökosysteme und einzelne Lebewesen haben.

Im Rahmen des Klimawandels werden einige Regionen der Erde immer trockener und auch in Spanien ist Wasser eine begrenzende Ressource, so dass hier schon lange Meerwasser entsalzt wird. Eine Führung durch die Meerwasserentsalzungsanlage machte noch einmal deutlich wie wichtig, z. B. auch für die industrielle Produktion Wasser ist und somit der Zugang zur Ressource Wasser auch einen hohen Beitrag zum Wohlstand eines Landes leistet. Dennoch machte diese Besichtigung auch deutlich, dass zur Gewinnung von Trinkwasser aus Salzwasser viel Energie benötigt wird, was die Produktion zumindest aktuell unter der Nutzung fossiler Energien noch sehr teuer macht.

Alles in allem haben die spanischen Kolleg:innen ein rund um informatives und zum Thema passendes Programm aufgestellt und wir wurden vom gesamten Kollegium sehr herzlich empfangen, betreut und auch in die Geschichte der Städte Alaquas und Valencia eingeführt.

J. Pilkahn