Martin Schulz wird Schulpate der ESK
Im Rahmen eines Festaktes unter dem Motto „EuroVisionen“ übernahm der SPD-Politiker und ehemalige EU-Parlamentspräsident Martin Schulz eine Schulpatenschaft für die Europaschule Köln.
Zunächst ließ sich die anwesende Festgemeinde im schön geschmückten PZ von Finger Food und weiteren fliegenden Köstlichkeiten kulinarisch verwöhnen, professionell zubereitet von den Hauswirtschaftskursen der Jahrgänge 9 und 10 und charmant serviert von Schüler:innen der Oberstufe. Mit Eintreffen des Ehrengastes begann dann auch das Bühnenprogramm, äußerst souverän und entspannt moderiert von Schülersprecherin Fiona Dörflinger aus der Q1 und Ramin Bonakdarian aus der Q2. Es folgte der erste Musikbeitrag des 5. Jahrgangs mit dem treffenden Titel „Irgendwo in Europa“, gefolgt von einer Video-Begrüßung in allen an der ESK angebotenen sechs Wahlsprachen.
In seiner Begrüßungsrede bezog sich Schulleiter Kai Gruner auf das Motto des Festaktes und stellte die Europaschule Köln dem Ehrengast als eine bunte Schule der Vielfalt vor, die die Verschiedenheit der Sprachen und Kulturen als einen Reichtum begreift – und in der 1300 Schüler:innen aus knapp 60 Nationen die Idee eines gemeinsamen Europas leben. Die Vision eines friedlichen Miteinanders auf unserem Kontinent erscheine derzeit jedoch fragiler denn je – weltweit gibt es zahllose Konflikte, vor den Toren Europas im Nahen Osten und seit nun mehr als zwei Jahren wütet auch in Osteuropa ein fürchterlicher Krieg – die europäische Idee würde dabei nicht nur von außen, sondern auch von innen bedroht. Umso wichtiger sei die Aufgabe von Schule, die europäischen Ideen von Freizügigkeit und Menschlichkeit zu leben, zu stützen und zu verbreiten. Die Europaschule schätze sich deshalb sehr glücklich, zukünftig auf diesen Weg den ausgewiesenen Europaexperten Martin Schulz an ihrer Seite zu wissen.
Es folgte der nächste musikalische Höhepunkt: die „Ode an die Freude“, zeitgemäß interpretiert und gerappt von Schüler:innen der Mittagsstation Musik – donnernder Applaus für diese kreative Version der Europahymne. Der ruhigere, aber nicht minder beeindruckende Slam-Poetry-Beitrag des Literaturkurses der Q1 stellte im Anschluss repräsentativ für die „Kinder dieser Welt“ einige kritische Fragen zur Zukunft der nächsten Generation.
Sichtlich angefasst von diesen beeindruckenden Beiträgen trat dann Ehrengast Martin Schulz an das Rednerpult. In seiner Festrede bedankte er sich ausdrücklich für die Ehre der Patenschaft und erinnerte an die Anfänge seiner Beziehung zur ESK im Rahmen eines Demokratieprojektes zusammen mit Schriftstellerin Renan Demirkan an dieser Schule im Jahr 2022. Martin Schulz betonte in der Folge die Wichtigkeit des europäischen Gedankens und spannte gekonnt den Bogen zur Europaschule mit seinen knapp 60 verschiedenen Nationalitäten: hier wie dort könne das Zusammenleben nur mit Respekt und Toleranz gegenüber jeder und jedem Einzelnen gelingen. Klare Worte fand er im Umkehrschluss für alle diejenigen, die aus populistischen Gründen Hass, Zweifel und Angst schürten und die EU „abschaffen“ wollten. Die letzten 50 Jahre des 20. Jahrhunderts hätten nämlich im Gegenteil gezeigt, wie essentiell die EU seit ihrer Gründung für den Frieden in Europa nach den Schrecken der Weltkriege gewesen sei und von dieser Wichtigkeit auch trotz einiger offensichtlicher Probleme nichts eingebüßt hätte.
In der anschließenden Diskussionsrunde beantwortete der SPD-Politiker geduldig einige, wenn auch nicht immer angenehme Fragen von Oberstufenschüler:innen zu den Themen EU, Umwelt, Schule und zu den Gründen für die Politikmüdigkeit der nächsten Generation. Martin Schulz punktete auch hier mit Offenheit, einem gesunden Realismus und einer guten Portion Humor.
Nach dem nächsten begeisternden Auftritt des Musikprojektes mit „Viva la vida“ folgte dann der eigentliche Höhepunkt der Veranstaltung: die feierliche Unterzeichnung der Schulpatenschaft durch Martin Schulz, Schulleiter Kai Gruner, Elternvertreterin Christel Barth und Schülersprecherin Fiona Dörflinger. Martin Schulz bedankte sich ein weiteres Mal herzlich und versprach, mit seiner Anwesenheit bei zukünftigen Schulfesten seiner Pflicht als Schulpate sehr gerne nachkommen zu wollen.
Mit dem letzten Musikbeitrag des Nachmittags mit dem treffenden Titel „Ein Hoch auf uns“, interpretiert durch die Lehrer:innen-Band der ESK, endeten dann dieser sehr gelungene Festakt. Denn die Europaschule feierte nicht nur ihren neuen Schulpaten, sondern auch sich selbst, ihre Vielfalt, ihre Diversität, ihre Talente, getreu ihrem Credo: „menschlich – mutig – miteinander“.
Ein großes Dankeschön geht an alle Schüler:innen, Lehrer:innen, Eltern und Mitarbeitende der Europaschule, die diesen Tag zu einem ganz besonderen gemacht haben.
N. Olivari