Europaschule Köln











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Auf den Spuren der Edelweißpiraten in Ehrenfeld

 

Kurz vor den Ferien und dem Ende der Unterrichtszeit vor dem Abitur war der Leistungskurs Geschichte der Jahrgangsstufe Q2 unterwegs in Ehrenfeld auf den Spuren der Edelweißpiraten, einer offenen Gruppe von Jugendlichen, die sich gegen das NS-Regime stellten.

Gemeinsame Treffen auf verschiedenen Plätzen in Ehrenfeld, längere Haare und bunte Kleidung wurden damals schon als regimekritisches Verhalten angesehen und dementsprechend geahndet – die Schülerinnen und Schüler konnten das anhand von einigen Beispielen nachvollziehen und die Plätze im Rahmen einer Stadtführung besuchen. Zum Beispiel der alte Bunker war ein beliebter Treffpunkt der Jugendlichen, der heute noch mahnt: „Ehrenfeld gegen Gewalt und Rassismus“.

Im Anschluss an die Stadtführung konnten sich die Schülerinnen und Schüler ein Bild von der Arbeit der geheimen Staatspolizei mitten im Kölner Stadtleben machen – im NS-Dokumentationszentrum in der Nähe des Appellhofplatzes sind die Originalzellen der Inhaftierten zu besichtigen, außerdem konnten wir die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“ und die Sonderausstellung zum Warschauer Aufstand von 1944 besuchen. Eine Schülerin des Kurses hatte dabei ein besonderes Erlebnis – ihr Ururgroßvater hing mit Bild in der Dauerausstellung und sie konnte sich umfassend in der Bibliothek mit Hilfe der wissenschaftlichen Mitarbeiter informieren und wurde auch eingeladen, noch einmal wieder zu kommen, um weitere „Ahnenforschung“ zu betreiben auf den Spuren ihrer Vergangenheit.

Die Exkursion war sicherlich ein beeindruckender Abschluss des Leistungskurses und daneben noch eine Abiturvorbereitung der besonderen Art, ist doch das Thema „Jugendopposition im Nationalsozialismus“ eines der verpflichtenden Themen für das Abitur 2018. 


Marietta Knechten

„Auf den Spuren Bismarcks wandeln“ – Exkursion der Geschichtskurse nach Hamburg

Unser Geschichts-LK von Frau Schmidla ist zusammen mit dem Geschichts-Grundkurs von Frau Grau mit dem Zug nach Hamburg zu einer zweitägigen Exkursion gefahren – wir wollten auf „Bismarcks Spuren wandeln“.
Freitagsmorgens sind wir mit dem Zug losgefahren und kamen mittags dann bei strahlendem Sonnenschein in Hamburg an.
Unsere Jugendherberge lag fast direkt neben dem weltweit größten Bismarck-Standbild am Hamburger Hafen und den Landungsbrücken.

Die erste Tour führte uns auch direkt zu diesem beeindruckenden Denkmal, welches aufgrund seiner Größe von fast 35 Metern und einem Sockeldurchmesser von ca. 15 Metern weit über Hamburg sichtbar ist. Schülergruppen hatten sich mit unterschiedlichen Aspekten des Standbildes beschäftigt und erläuterten uns vor Ort ihr Wissen über Bismarck, das Denkmal, aber auch den damit verbundenen Bismarck-Mythos.
Danach sollte die Industrialisierung unser Thema sein, dafür mussten sich einige noch wärmer anziehen, denn es ging mit dem Schiff auf die Elbe Richtung Meer. Auch hier wurden Referate über die Industriegeschichte Hamburgs gehalten, über die Geschichte des Hamburger Hafens als Auswanderungsknoten oder über die Firma Blohm und Voss, die kilometerlang an der Elbe ihre Docks und Kräne stehen haben. Hier bekam man einen konkreten Eindruck in die industrielle Zeit des Kaiserreichs, die sehr aufschlussreich und interessant war. Der Elbtunnel, ein über 400 Meter langer Tunnel unter der Elbe, war ein weiteres Relikt aus der Kaiserzeit, der uns nicht nur aufgrund des Autoaufzugs, sondern auch aufgrund seiner Architektur und Verzierungen begeisterte.

Nachdem alle von der Schiffstour ein bisschen durchgefroren waren, gab es Abendessen in der Jugendherberge mit Blick auf die erleuchteten Landungsbrücken und den Hafen. Danach hatten wir das erste Mal Freizeit, die wir dafür nutzen konnten, die Stadt und ihre Viertel selber zu erkunden. Später am Abend sind wir dann geschlossen als Gruppe auf die berühmt-berüchtigte Reeperbahn gegangen, eine Schülergruppe hatte sich mit der Geschichte des Viertels St. Pauli beschäftigt und erzählte uns von der historischen Entwicklung des Stadtteils und der Namensgebung der Reeperbahn. (Die in Hamburg ansässigen Taumacher und Seiler, die so genannten „Reepschläger“, brauchten für ihre Arbeit eine lange, gerade Bahn, um die Seile herzustellen, da bot sich diese Straße an und hatte fortan seinen Namen.)

Am nächsten Morgen haben wir früh unsere Taschen gepackt und sind mit der Bahn zum Bismarck-Museum nach Friedrichsruh etwas außerhalb Hamburgs gefahren, dort hatten wir noch einen schönen Fußweg durch einen Wald vor uns, bis wir am Bismarck-Museum und der dort ansässigen Bismarck-Stiftung ankamen.
Vor Ort wurden wir nach einer Einführung in Gruppen aufgeteilt und konnten vier Arbeitsstationen durchlaufen.
Zum einen sind wir in das Museum gegangen, indem unter anderem verschiedene Gemälde, Kleidung, Gegenstände und das alte Büro von Bismarck vorhanden waren. Durch dieses Museum wurden wir kurz herumgeführt und mussten dann in Gruppen von verschieden Dingen eine „Quellenanalyse“ machen, ähnlich wie in der Schule, nur diesmal hatten wir keine kopierten Text- oder Bildquellen, sondern Originale und teilweise auch gegenständliche Quellen zu bearbeiten. Diese zeigten uns noch einmal, wie viel wir schon zu dem Thema Bismarck wissen und wie man dieses Wissen dann auch konkret anwenden kann, um Quellen zu verstehen.
Bei der zweiten Station sind wir in die Grabstätte (das Mausoleum) von Otto von Bismarck gegangen. Diese war eine Kirche, in der man den Sarkophag von Bismarck und seiner Frau ansehen konnte.
Das Archiv war eines der spannendsten Stationen: Hier konnten wir alte Briefe von Bismarck im Original sehen, Schriftrollen, alte Buchumschläge und durften versuchen diese Schriften zu lesen, was sich als sehr schwer erwies. Gerade diese Arbeit mit Originalen war „Geschichte zum Anfassen“ und hat alle sehr beeindruckt, weil man dazu nicht oft Gelegenheit hat.  
Bei der vierten und letzten Station waren wir im Museum der Bismarck-Stiftung, in der man sich in Ruhe noch einmal die wichtigsten Stationen des Deutschen Kaiserreichs von der Revolution 1848/49 bis zum Ersten Weltkrieg ansehen konnte.

Nach einem anstrengenden „Arbeitstag“ in Friedrichsruh ging es dann wieder zum Hauptbahnhof und zurück nach Köln, wo wir erst abends recht erschöpft und voller neuem Wissen über Bismarck und seine Zeit ankamen.

Insgesamt war die Exkursion ein sehr großer Erfolg. Man konnte sich mit dem Thema Bismarck noch einmal aktiv, bewusst und ganz „real“ auseinandersetzen und Themenbereiche, die vorher noch unschlüssig waren, besser nachvollziehen.

Sarah H., Gina T.