Europaschule Köln









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SCHULHUNDE LU & MEDO

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

unsere Schulhunde Lu und Medo sind aktiv am Schulleben unserer ESK beteiligt.

Lu beendete ihre Ausbildung zum Schulhund/Therapiebegleithund schon vor 12 Jahren, ihr Sohn Medo folgte ihren "Tatzenspuren". Auf folgende charakterliche und erzieherische Voraussetzungen zur „Hundgestützten Pädagogik“ sind Lu und Medo bereits geprüft worden: sie besitzen einen sehr guten Grundgehorsam und eine sehr gute Sozialisierung. Sie haben ein ruhiges, ausgeglichenes und verträgliches Wesen, keine aggressive Ausstrahlung und sind absolut verträglich mit anderen Tieren. Sie sind nicht bellfreudig und geräuschunempfindlich gegen Schullärm. Außerdem ertragen sie einen hohen Stresspegel, ohne aggressiv zu werden.

In der Wissenschaft hat man sich in den letzten Jahren eingehend und mit erstaunlichen Ergebnissen mit dem Einsatz von Tieren in Lern- und Krankheitssituationen beschäftigt („Hundgestützte Pädagogik“). Auf die Frage, was unter einer Hundgestützten Pädagogik zu verstehen ist und was ein Schulhund im alltäglichen Schulleben leisten kann, möchte ich Ihnen im Folgenden einige Hintergrundinformationen geben:

Emotionale und soziale Intelligenz

Lernen mit Tieren fördert die emotionale und soziale Intelligenz der SchülerInnen und steigert somit die verbalen und mathematischen Fähigkeiten. Lernen ist immer von Emotionen begleitet. In einer angenehmen Lernumgebung lernt es sich einfach besser und einfacher. Die Anwesenheit eines Tieres im Klassenraum gestaltet die Lernumgebung positiv, es entsteht eine lockere freundliche Atmosphäre und körperliche und verbale Aggressionen gehen deutlich zurück. Es finden Lernprozesse statt, die sich durch klassische kognitive Lerntheorien nur begrenzt erklären lassen.

Motivation und Kommunikation

Die meisten Schüler*innen freuen sich, wenn sie morgens in die Schule kommen und von einem netten Hund erwartet werden. Dies ist besonders der Fall, wenn aus privaten Gründen kein eigenes Haustier gehalten werden kann oder soll. So erleben Kinder am Vormittag „ihren Schulhund“ als konstanten Teil ihrer Schulzeit, fast wie ein eigenes Tier. Über den Hund ergeben sich viele neue Kommunikationssituationen unter den Schülern und auch zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen. Besonders schüchterne oder ruhige Kinder finden schnell einen Zugang zum Schulhund, da der Hund instinktiv auf die (Körper-) Sprache der Kinder reagiert: Wenn sie klare Gesten einsetzen und ruhig sprechen, lässt sich der Hund gerne von den Kindern streicheln oder bürsten. Im Gegenzug gefallen ihm lautstarke Auseinandersetzungen unter Kindern oder ein hoher Geräuschpegel im Klassenraum nicht und er verlässt den Raum.

Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein


Ein Hund spiegelt seinem Gegenüber sehr schnell das eigene Verhalten wieder. Möchte ich dem Hund einen Befehl geben (Sitz, Bleib, Komm), muss ich mich auf das Tier einlassen und mich konzentrieren. Ich muss seine Reaktion beobachten, mich selbst korrigieren und belohnen. Den Schüler*innen machen solche Übungen Spaß, sie schulen neben Mimik und Gestik auch die Beobachtungsfähigkeit sowie einige Grundfertigkeiten wie Konzentration, Einfühlungsvermögen oder das Sprechen. Das Selbstbewusstsein steigt bei den Schüler*innen, wenn der Hund einen Befehl von ihnen ausführt, oder sie kleine Tätigkeiten für und mit ihm erfolgreich ausüben: für Wasser sorgen, einmal bürsten, „Leckerlisuche“ auf Befehl, auf Wanderungen die Leine übernehmen etc. Dem Hund sind Aussehen, Schulnoten, Akzeptanz in der Klasse/Gruppe oder Religionszugehörigkeit gleichgültig. Er hat keine Erwartungshaltung an die Schüler*innen und so entsteht kein Erwartungsdruck oder Stress. Erwiesen ist, dass durch die Berührung eines warmen Fells Trauer, Aggressionen und Stress abgebaut werden und ein Entspannungszustand eintritt

Ethisches Verhalten und Rücksichtnahme

Kinder lernen durch die Anwesenheit eines Hundes, dass jedes Lebewesen ein Recht darauf hat, freundlich behandelt zu werden. Der Umgang mit einem lebendigen Tier fördert die Rücksichtnahme und macht den Kindern bewusst, dass Tiere mitleidende Wesen sind, die respektiert werden wollen, wodurch u.a. eine Sensibilisierung für das Thema Tierschutz erreicht wird.

Umgang mit Hunden

Zuletzt führt der Umgang mit einem freundlichen, großen Hund dazu, dass sich die Kinder Wissen über den richtigen Umgang mit diesen Tieren aneignen und sie auch in ihrer Freizeit auf diesen Erfahrungsschatz zurückgreifen können.

Für weitergehende Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.

Lu und Medo begleiten mich am mehreren Wochentagen in der Schule. Sie gehen mit in den Unterricht und sind auch in meinem Büro (Verwaltungsbereich) anzutreffen.

Viele Grüße,

Daniel Schweibert, Lu und Medo

P.S. Interessantes ist außerdem nachzulesen im Schulhundweb (www.schulhundweb.de) oder in der entsprechenden Fachliteratur. Ein empfehlenswertes Buch ist z.B. „Menschen brauchen Tiere. Grundlagen und Praxis der tiergestützten Pädagogik“ von Prof. Dr. Erhardt Olbrich und Dr. Carola Otterstedt (Hrsg.), Kosmos Verlag, 2003